Paderborn: Fink 2014, 342 Seiten., kart., ISBN: 978-3-7705-5711-0
Das Buch untersucht das Verhältnis zwischen Geschichts-Filmen und traditionellen Formen der Geschichtsschreibung. Dabei werden Anachronismen als die Schaltstellen begriffen, an denen jede Historiografie auf ihre eigene Medialität stößt.
Das milde Lächeln der Historiker_innen für historische Spielfilme kritisiert zumeist deren Anachronismen. Wer über die Chronologie vergangener Ereignisse nicht Bescheid weiß, muss über sie im Ganzen schweigen. Ein genauer Blick auf die Geschichte der Geschichte zeigt aber, dass diese Einstellung zu Anachronismen selbst historisch gewachsen ist. Anachronismen verweisen auf die Medien, mit denen Geschichte geschrieben, erzählt, gefilmt, gebaut oder gemalt wird. Filme als zeitgebende Bilder verändern die Zeit der Geschichte und ihre Angst oder Begeisterung für Anachronismen. An Filmen von Martin Scorsese, Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, Joseph L. Mankiewicz und Derek Jarman wird hier gezeigt, wie filmisches Geschichtsbewusstsein auf die Leinwand kommt.