Berlin: Kadmos 2019, 160 Seiten, ISBN 978-3-8659-9417-2
Das ökologische Schicksal der Erde hängt vom ökonomischen und demographischen Wachstum ab. Nur wenn beides eingedämmt werden kann, lässt sich die Katastrophe noch abwenden. Diese Einsicht hat sich spätestens mit dem ersten Bericht des Club of Rome von 1972 durchgesetzt. Die Debatten dazu beginnen allerdings viel früher. Sie führen an den Ursprung der politischen Ökologie. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die Erde deutlich voller. Die drastische Zunahme der Menschenzahl bewirkte eine Verknappung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Periodische Hungersnöte, die Überfischung der Meere und das Aussterben von Arten waren die Folge. Das Wachstum der Bevölkerung wurde erstmals als ein biopolitisches und ökologisches Problem gefasst. Und die Kritik daran war in mancher Hinsicht radikaler als die gegenwärtige Wachstumskritik. Dieses Buch stellt einen Beitrag zur Genealogie des ökologischen Denkens dar und macht deutlich, wie sehr das ökonomische und demographische Wachstum seit dem Zeitalter der Industrialisierung aneinander gebunden sind.