Catherine Bertho-Lavenir Ehem. Senior Fellow

Catherine Bertho-Lavenir
Januar 2011 - Juli 2011

Vita

Catherine Bertho Lavenir ist seit 2003 Professorin für Zeitgeschichte (Kultur-, Medien-, und Technikgeschichte) an der Université Paris III - Sorbonne Nouvelle. Sie ist Verantwortliche des Masterprogramms "médiation culturelle" und unterrichtet an der Graduate School "Arts et Médias" (Paris III, histoire des média/histoire culturelle). Zudem unterrichtet sie im Masterprogram Journalismus der Universität von Neuchatel. Sie ist Mitglied des CERLIS (Centre de Recherche sur les Liens Sociaux, Université Paris Descartes) und auch des Centre d'Histoire Culturelle des sociétés contemporaines der Université de Versailles-Saint-Quentin-en-Yvelines. Von 1977 bis 1987 arbeitete Catherine Bertho Lavenir in den Archives nationles und promovierte 1979 in Geschichte. 1997 erhielt sie die Professur für Zeitgeschichte an der Université Blaise Pascal, Clermont-Ferrand. 2006/2007 übernahm sie den Lehrstuhl für "Études de la France contemporaine" an der Université de Montréal.

Stand: 2011

Forschungsschwerpunkte

Kulturgeschichte der Technik, Telekommunikation, Medien und Transport; Geschichte des Reisens und Tourismusgeschichte; kulturelles Gedächtnis in Industriegesellschaften; Film/Fernsehen und Geschichte; Film und Gesellschaft; Identitätskonstruktionen in Europa; Konzeptgeschichte des kulturellen Erbes

Forschungsprojekt am IKKM

Die Kunst des Sammelns im Netz oder ein Do-it-Yourself-Identity-Kit-System.

Unser Forschungsvorhaben wird sich mit der Kunst des Sammelns im digitalen Zeitalter beschäftigen und zieht eine Verbindung zur Entstehung individueller und kollektiver Identitäten. Sammeln setzt Prozesse voraus, die symbolische Ordnung in die Welt bringen, einen Bezug zur Zeit herstellen und Bilder von sich selbst und anderen entstehen lassen. Durch die Beschäftigung mit digitalen Sammlungen sollten wir heute die Möglichkeit erhalten, solche Elemente unserer Beziehung zur Welt durch ihre Ansiedelung im Kern der Spannung zwischen dem Lokalen und dem Globalen zu überdenken, die das digitalen Zeitalter kennzeichnet.

Ein theoretischer Bezugsrahmen Wir werden Positionen aus der Mediologie und der Kulturgeschichte der Techniken als zentralen Bezugsrahmen wählen. Aus der Mediologie entlehnen wir einen Ansatz, der die Notwendigkeit der Beschäftigung mit den technischen Dimensionen symbolischer Produktionen und eine Hinterfragung von Institutionen und Prozessen voraussetzt, die die (zeitliche) Weitergabe und (räumliche) Verbreitung jedes gegebenen symbolischen Objektes sicherstellen können. Außerdem werden wir uns auf die Lehren der Kulturgeschichte der Technik beziehen und berücksichtigen, dass kulturelle Transformationen dazu beitragen, technische Veränderungen einzuleiten und dass symbolische Inhalte in der Bildung von Netzen eine Rolle spielen. Das Forschungsvorhaben wird mit meinen früheren Arbeiten - zur Beziehung zwischen dem technischen und kulturellen Wandel (La roue et le stylo. Comment nous sommes devenus touristes, 1999), - zu den Effekten einer Digitalisierung der Medienwelt (Histoire des medias, de Diderot à Internet, 1996, reed.) und - zur Konstruktion von Identitäten durch unser Erbe (“Critique de l’usage social de la notion de région ” Actes de la recherché en sciences sociales, 1980) Bezug nehmen. Es wird richtungsweisend für meine Beschäftigung mit der neuen Frage nach der Formung von Identitäten in der digitalisierten Umgebung unserer globalen Zeit sein.

Methodik
Das Forschungsvorhaben wird die Ausarbeitung einer systematischen Bibliografie, die Zusammenstellung eines Quellenkorpus und eine Analyse dieses Korpus anhand präziser Fragestellungen beinhalten.

  • eine systematische Bibliografie Die Referenzbibliografie wird erstellt, indem wir zwei Bereiche zusammenführen, die üblicherweise getrennt betrachtet werden. Wir werden zum einen Werke zur Analyse des Internets als Metamedium betrachten und zum anderen Arbeiten zur Geschichte kultureller Praktiken, zur Kunstgeschichte, der Geschichte des Sammelns, von Museen, Bibliotheken, Archiven und der Populärkultur. Dabei wird festzustellen sein, dass große patrimoniale Institutionen (insbesondere digitale Bibliotheken) mit ihren Arbeiten zur digitalen Kunst und digitalen Politik Pionierarbeit auf diesem Gebiet leisteten. Zudem werden wir uns im Hinblick auf das fundamentale Thema der Entstehung von Bedeutung (Sinn) durch die Organisation von Wissen auf Michel Foucaults Werk Les mots et les choses beziehen.

-Aufbau eines Korpus Die Zusammenstellung eines Korpus wird zunächst nach der Zusammenstellung eines Kataloges im Internet identifizierter digitaler Sammlungen verlangen. Das Netz ist dabei nicht als sich ständig veränderndes Medium im Fluss sondern als Bestand zu betrachten. Dieser „Bestand“ besteht vorrangig aus den Spuren, die dort vonstattengegangene Aktivitäten hinterlassen haben. Diese Perspektive wird uns jedoch eher weniger interessieren. Daneben haben Museen, Archive, Bibliotheken vorrangig in den letzten beiden Jahrzehnten umfassende digitale Sammlungen aufgebaut. Aufbau und Verwaltung solcher Sammlungen unterliegen im Wesentlichen den traditionellen Regeln patrimonialer Verwaltung (Aufbau der Sammlung, Katalogisierung, Indexierung, Zugangsregelungen etc.) Auch mit diesen öffentlichen und patrimonialen Sammlungen werden wir uns nicht beschäftigen.

Ein Korpus digitaler oder digitalisierter Objekte ... Die Analyse wird sich mit Beständen digitaler Objekte beschäftigen, die heute im Web präsent sind und auf der Initiative Einzelner oder kleiner Gruppen basieren, und die sich in die Geschichte der Privatsammlungen einreihen lassen. Wir werden als „Sammlung“ jeden Bestand digitaler Objekte bezeichnen, die von einem Einzelnen oder einer identifizierbaren Gemeinschaft (Kollektivität) zusammengetragen, in Übereinstimmung mit einem ästhetischen oder intellektuellen Projekt organisiert und virtuellen Besuchern präsentiert wird.

Im Netz gibt es die unterschiedlichsten, auf individuellen Initiativen basierenden Sammlungen, deren Elemente den unterschiedlichsten Ansprüchen entsprechen, alle jedoch Komponenten bewusster „Sammlungprämissen“ sind. Die Schöpfer solcher Sammlungen haben sie systematisch organisiert und eine Form der Indexierung und/oder Kommentare angeboten, die der Sammlung Bedeutung geben sollen. Einige dieser Sammlungen können als populär, andere als gelehrt oder sogar zur zeitgenössischen Kunst gehörig eingeordnet werden. Wieder andere nehmen die Form einer Datenbank an (zum Beispiel die Website, in der alle Filmsequenzen aufgeführt werden, in denen Autos vorkommen), präsentieren sich als Websites, Blogs oder Socializing-Websites. Manche nennen sich „Sammlungen“, andere „Museen“, „Bibliotheken“ oder „Archive“ und bilden deren Leistungen ab.

Auswahl eines kohärenten Korpus ... Wir werden Kriterien erarbeiten, um aus diesem enormen Angebot einen kohärenten Korpus zu erstellen. Unsere erste Aufgabe wird es sein, eine klare Definition dessen zu erarbeiten, was ein „digitales Objekt“ ist und speziell im und für das Internet geschaffene digitale Objekte von digitalisierten Kopien in der Realität vorhandener Objekte und Bilder abzugrenzen. Außerdem werden wir zwischen digitalen Sammlungen und Websites unterscheiden, die lediglich ein Abbild materieller Sammlungen darstellen. Diese haben häufig eine Verbindung zum Marktsektor oder marktähnlichen Sektor des privaten Handels zwischen einzelnen Personen. Weitere, noch genauer zu spezifizierende Kriterien werden auf geografische Gebiete anzuwenden sein. So könnte man beispielsweise davon ausgehen, dass es von Bedeutung sein wird, Websites aus greifbaren kulturellen Gebieten wie Europa, Amerika oder Asien auszuwählen. Sehr wahrscheinlich werden wir Sammlungen unter Berücksichtigung der ursprünglichen Basis der Arbeiten oder Dokumente bzw. ihrer Modelle untersuchen müssen. Filme, Videos, Fotos, Bilder, Bücher, Texte – sie alle beziehen sich auf historisch unterschiedliche Formen des Sammelns. Der Art der Plattform (Website, Blog, Socializing-Website) muss eine gewisse Bedeutung zugemessen werden. Ein themenbasierter Ansatz (von „Automobil“ über „Erotik“ zu „Ethnologie“) könnte sich hier als fruchtbar erweisen. Und auch eine Typologie der Sammler wird natürlich nützlich sein.

Für jede auf diese Weise identifizierte Sammlung werden wir, einem mediologischen Prozess folgend, die technische Basis betrachten, die Form des Objektes, seine symbolische Absicht, die Prozesse und Institutionen, die seine (zeitliche) Weitergabe und (räumliche) Verbreitung sicherstellen.

Das bedeutet, dass wir die Grundlage der Sammlung betrachten werden, um herauszufinden, ob es sich um eine individuelle Website, eine kooperative Plattform, einen Blog oder eine Seite auf einer Socializing-Website handelt … Dann werden wir die Charakteristika solcher digitaler Sammlungen anhand folgender Punkte mit den Attributen der traditionellen Privatsammlung vergleichen:

  • der Art und Weise der Akquisition der „Objekte“ in der Sammlung
  • der Organisation der Sammlung (Themen, Typen, Dauerhaftigkeit, Erneuerung …)
  • der für Präsentation oder Verbergung der Sammlung gewählten Lösung
  • der Prozesse für Zugang, Besucherbeschränkungen, Schutz vor unbefugtem Eindringen und Diebstahl
  • der Methoden zur Klassifizierung und Indexierung, die der Sammler anwendet, um dem Besucher verständlich zu machen, welche Repräsentationen der Welt und welche Wissenskategorien mobilisiert werden

  • der Institutionalisierung und strategischen Prozesse, die eingesetzt werden, um die zeitliche Kontinuität (Weitergabe) und räumliche Verbreitung (Kommunikation über die Sammlung; die Formen der Schenkung und des Legats im digitalen Raum) sicherzustellen
  • der Methoden zur Sozialisierung der Sammlung: Amateurzirkel, Eröffnungs- und Besuchsrituale, Gästebücher
  • des Vorhandenseins
  • oder Fehlens einer Marketing-Dimension der Arbeit in der digitalen Sammlung.

Selbstverständlich werden wir die Figur des „Sammlers“ näher betrachten, und die Praktiken der Gegenwart mit dem Vorgehen des historischen Sammlers vergleichen, der abwechselnd und zweitweise, alles zugleich, ein Vertreter der Aufklärung, ein bourgeoiser Spekulator oder Förderer einer entstehenden Identität war. Wir werden die Haltung des Imitators, der im Web die klassische gesellschaftliche Figur des Sammlers nachahmt, von den neueren Figuren des digitalen Sammlers isolieren müssen, von deren Vorhandensein wir ausgehen. 
 Dann werden wir zu verstehen versuchen, was derart stark um sich greifende Sammlungen, ob spektakulär oder absurd, über die Neubestimmung der Grenzen zwischen der realen und der virtuellen Welt und die Entstehung von Gemeinschaften aussagen – seien diese nun ausschließlich virtuell oder Spiegel tatsächlich existierender.

III. Statut des digitalen Objekts und der virtuellen Sozialisation Unsere Arbeit wird uns zu anderen Fragestellungen mit Bezug auf den Wissensaufbau, die Sozialisierung und Erlangung individueller und kollektiver Identitäten im digitalen Zeitalter führen. Beim Versuch der Identifizierung der fundamentalen Elemente der Geschichte des Sammelns unter den zeitgenössischen Phänomenen im Westen, stehen vier Themen im Mittelpunkt:

Comeback des Kuriositätenkabinetts Die erste Frage bezieht sich auf die Form der Sammlung: Lässt sich aus der Zunahme bizarrer digitaler Sammlungen eine Wiedergeburt des Kuriositätenkabinetts ableiten? Die Entstehung der größeren öffentlichen Museen (Malerei und Historie) in Europa zum Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts, die häufig aus fürstlichen oder persönlichen Sammlungen hervorgegangen sind, muss in Bezug auf das erlernte Wissen in der Typenklassifizierung mit einer Notwendigkeit rationaler Ordnung gleichgesetzt werden. Das Museum lässt sich nicht von der „vernünftigen“ Katalogisierung der Ausstellungsobjekte getrennt betrachten. Tatsache ist, dass eine signifikante Zahl digitaler Sammlungen dem weit älteren Muster des Kuriositätenkabinetts folgt. Typisch für die italienische und deutsche Kultur gegen Ende des Mittelalters und der Renaissance, wurden in der „Wunderkammer“ extrem unterschiedliche Objekte an einem Ort vereint. Kohärent wurde die Sammlung durch den Willen des Prinzen, der an einem Ort, ob geheim oder ostentativ, Objekte zusammenbringen wollte, denen eine einzigartige Qualität gemeinsam war: sie alle waren „wertvoll“. Es wird interessant sein, herauszufinden zu versuchen, wie die virtuelle Sammlung, entstanden im demokratischen Raum des Netzes und vom konzeptuellen Modell des Museums befreit, den ungebremsten Eklektizismus des Kuriositätenkabinetts wieder aufgreifen könnte, um zum virtuellen Ausdruck jenes homogenen Ortes zu werden, an dem heterogene Objekte aufeinandertreffen und versammelt werden.

Amateur, Gemeinsamkeit und Politik Wir werden außerdem den politischen Wert der aus der Sammlung erwachsenden Gemeinsamkeit betrachten. Im 18. Jahrhundert spielten Privatsammlungen eine zentrale Rolle in der Ausbildung individueller und kollektiver Identitäten (Pomyan, Collectionneurs, amateurs et curieux. Paris, Venise, XVe XVIIIe siècles). Intellektuelle Bedenken und eine kritische Haltung trugen zur Entstehung des modernen Subjekts bei, eines Menschen mit ausgeprägtem Geschmack, in dem die ästhetische Debatte Vorbote der demokratischen ist. Die Sammlung, die Galerie, der Besuch und der kritische Ausdruck sind Orte und Mittel der Konstituierung der „bourgeoisen“ Identität und Entstehung eines öffentlichen Raumes. Dieser Umstand veranlasst uns dazu, in die Gemeinschaften zu blicken, die heute auf der Suche nach Zeichen möglicher Ähnlichkeit rund um die virtuellen Sammlungen entstehen.

Nationale Identitäten und Sammlungen Außerdem könnte man sich die Frage stellen, ob die absolute Streuung der Sammlungen Spiegelbild der absoluten Fragmentierung der Welt sein könnte. Die Entstehung nationaler Identitäten im Europa des 19. Jahrhunderts basierte auf der Zusammenstellung von Ensembles aus Gemälden und Kunstwerken sowie Sammlungen ethnologischer Art (Kostüme, Werkzeuge), die zu einem Zeitpunkt, zu dem sich ein Volk zur Nation erhob, dessen Kreativität in den Mittelpunkt rückten. Solche Sammlungen, die häufig ursprünglich von reichen Amateuren mit patriotischem Hintergedanken zusammengestellt wurden, waren dazu ausersehen, in den Besitz öffentlicher Museen überzugehen, die in den entstehenden Nationalstaaten ins Leben gerufen wurden. Um solche Objekte entstanden in den jeweiligen Ländern verankerte wissenschaftliche und nationale Diskurse. Lassen sich ähnliche Phänomene bei den im Netz verteilten Sammlungen beobachten? Entstehen Gemeinschaften (Einheimische, Migranten, Minderheiten …), die das Netz als Mittel zur verstärkten Selbstbewusstseinswerdung dominierter Gemeinschaften einsetzen? Es ist durchaus vorstellbar, dass die Vervollkommnung eines Cyberspace und die generelle Digitalisierung der Arbeiten in Kombination mit der Schwächung der nationalen Ebene in der lokal-globalen Dialektik die Entstehung von Sammlungen begünstigen könnte, die neuen Gemeinschaften eine Möglichkeit bieten, sich ihrer selbst in einer neuen Art und Weise bewusst zu werden. Diese These gilt es selbstverständlich zu verifizieren.

Die Sammlung, Geld, der Künstler Zuletzt bleibt die Frage des Geldes. Der Sammler, der Händler und der Künstler formten im 20. Jahrhundert ein untrennbares Trio, durch das Kunstwerke als solche etikettiert und im Prozess mit einem Preis versehen wurden. Wie verhält es sich nun mit digitalen Werken? Erhalten zeitgenössische Kunstwerke im Netz nach derselben Logik Etikett und Marktwert?
Die oben angeführten Merkmale der digitalen Sammlung – die Abkehr vom vernunftgeprägten Modell der musealen Sammlung, die Ausbreitung von Amateurgemeinschaften und die Umdeutung des Symbolismus der Sammlung – weisen alle auf einen offensichtlichen Umstand hin: die Reduktion der Vorrausetzungen, finanziell, ethnisch, symbolisch, die zu erfüllen sind, um den Status eines Sammlers zu erlangen, der seine Sammlung der Öffentlichkeit präsentieren kann. Deshalb ist es auch nicht unbedingt illegitim, hier etwas zu untersuchen, das einer „Do-it-Yourself-Unternehmung“ nahekommt, um ein Konzept von Michel Foucaut zu verwenden, dessen eigener Begriff der „bricolage“ sich auf eine Aktivität bezieht, die auf der personalisierten Aneignung und Verwendung meisterlich eingesetzter Werkzeuge basiert.

Publikationen

"Développement des transports et transformations du tourisme : du bateau à vapeur à l'automobile. Évolution d'un 'système socio-technique'" (XIXe - XXe siècles). In: Verkehr und Verkehrsentwicklung (2008), p. 79-93.
"Le paysage derrière la roue. Le tour de France à la télévision". In: Actes du Colloque Télévision des années 60-70. Paris: CNRS Editions 2007, pp. 267-291.
"XXe siècle: la capitale immatérielle." In: Frédéric Barbier (ed.): Paris capitale des livres. Paris: PUF 2007, S. 321-329.
(ed.): Missions, Cahiers de médiologie 17 (2004).
(ed.): La visite du monument. Clermont Ferrand: Presses Universitaires Blaise-Pascal 2004.
(ed.): La scène terroriste. Cahiers de médiologie 13 (2002).
La démocratie et les médias au XXe siècle. Paris: Armand Colin 2000.
La roue et le stylo. Comment nous sommes devenus touristes. Paris: Odile Jacob 1999.
(ed.): La bicyclette, Cahiers de médiologie 5 (1998).
with Frédéric Barbier: Histoire des médias. De Diderot à Internet. Paris: Armand Colin 1996, 2000, 2004.
Les Télécommunications internationals. Paris: Romain Pages 1991.
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