Vita
Gertrud Koch ist seit 1999 Professorin für Filmwissenschaft am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Sie studierte Germanistik, Philosophie, Soziologie und Erziehungswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und arbeitete als Musik-, Theater- und Filmkritikerin für die deutsche und internationale Presse sowie für eine Reihe von Filmfestivals als Jurorin. Nach ihrer Promotion 1987 war Getrud Koch zunächst von 1991 bis 1999 Professorin für Film- und Fernsehwissenschaften am Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. In diese Zeit fiel auch ihr Fellowship am Kulturwissenschaftliches Institut des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen (KWI) in Essen von 1993 bis 1994. Gertrud Koch war Mitarbeiterin an zahlreichen Forschungseinrichtungen, darunter am Graduierten-Kolleg Körper-Inszenierungen der Freien Universität Berlin und Leiterin eines Forschungsprojekts im Sonderforschungsbereich 447 Kulturen des Performativen. Seit 2003 ist sie zudem Leiterin des Projekts »Die Bedeutung der Illusion in der Filmästhetik« im Sonderforschungsbereich 626 Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste, dessen Sprecherin sie auch ist. Seit 2006 ist sie beteiligt am Graduierten-Kolleg »InterArt« der Freien Universität Berlin und sie ist Mitglied des Exzellenz-Clusters »Language of Emotion«.
Stand: 2011
IKKM Forschungsprojekt
In meinem Projekt geht es um den internen Zusammenhang von Gegenständlichkeit im/des Films mit Fragen einer pragmatistischen am Performativen ausgerichteten Zeichentheorie.
Dieser Frage ist auf mehreren Ebenen nachzugehen:
a) Wie ist der Status des Films selbst - wie ließe er sich als Ding/Objekt überhaupt jenseits seiner vermittelten Erscheinung lm Bewegungsbild fassen? Die erste Ebene zielt daraıi die ınaterlale (bene derñlnılsclıen Semlose zu diskutieren.
b) Welchen Status haben Dinge im Film? Hier wird anzuschließen sein an die Diskussion, die u. a. Stanley Cavell und In der Filmwissenschaft Lesley Stern angestoßen haben. Dinge werden zu Bildern und als Bilder haben sie ebenfalls wieder einen Doppelstatus in Materialität (Indexikalität) und Fiktion.
c) Was ist die 'Sache' des Films, die nicht in seiner Ding/zeichenhaftigkeit, sondern das Filmische selbst verhandelt, also seine Selbstrefernzialität.
d) Haben Dinge im Film einen Sprecherstatus in dem Sinne, dass sie im Zuschauer interpretatorisches Handeln hervorbringen können?
Publikationen
mit Martin Vöhler and Christiane Voss (eds.): Die Mimesis und ihre Künste. München: Fink 2009.
mit Christiane Voss (eds.): »Es ist als ob«: Fiktionalität in Philosophie, Film- und Medienwissenschaft. München: Fink 2009.
»Carnivore or Chameleon.« The Fate of Cinema Studies. In: Critiqual Inquiry 35/4 (2009), p. 918-928. – With Robin Curtis and Marc Glöde (eds.): Synästhesie-Effekte. Zur Intermodalität der ästhetischen Wahrnehmung. München: Fink 2008.
mit Paula Diehl (eds.): Inszenierungen der Politik. Der Körper als Medium. München: Fink 2007.
mit Christiane Voss (eds.): »Film und Illusion«. Deutsche Zeitschrift für Philosophie 1/2006.
mit Robin Curtis (eds.): Umwidmungen: architektonische und kinematographische Räume. Berlin: Vorwerk 8 2005.
mit Christiane Voss (eds.): Zwischen Ding und Zeichen. Im Konstitutionsprozeß ästhetischer Erfahrung. München: Fink 2005.
mit Sylvia Sasse and Ludger Schwarte (eds.): Kunst als Strafe. Zur Ästhetik der Disziplinierung. München: Fink 2002.
Siegfried Kracauer zur Einführung. Hamburg: Junius 1996
(English translation: Siegfried Kracauer: An Introduction, Princeton: Princeton University Press 2000.
(ed.): Auge und Affekt. Wahrnehmung und Interaktion. Frankfurt/M.: S.Fischer 1995.
Die Einstellung ist die Einstellung. Visuelle Konstruktionen des Judentums. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1992.
»Was ich erbeute, sind Bilder«. Zum Diskurs der Geschlechter im Film. Basel: Stroemfeld/Roter Stern Verlag 1988.
mit H. Brunkhorst, Herbert Marcuse zur Einführung. Hamburg: Junius 1987.