Stefanie Diekmann Ehem. Senior Fellow

Stefanie Diekmann
April – September 2018

Vita

Seit 2013: Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Medien, Theater und Populäre Kultur
Seit 2012: Professorin für Medienkulturwissenschaft, Universität Hildesheim
2010-2012: Professorin für Medien und Theater, LMU München
2008: Habilitation mit der Arbeit „Backstage – Konstellationen von Theater und Kino“ (publiziert 2013; Kadmos)
2007-2009: Vertretungsprofessuren an der Europa-Universität Viadrina (Kunstwissenschaft, 2009/10), FU Berlin (Theaterwissenschaft, 2009), EMW Potsdam (Medienwissenschaft 2008/09)
2005-2017: Gastdozenturen und -professuren: Université Paris 8 (2017), Université de Louvain (2016), Universität Bern (2007/08) University of Texas at Austin (2006), University College Cork (2005)
1999-2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Viadrina
1996-1999: Doktorandin; Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder). DFG Stipendium
1990-1995: Studium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen

Stand: 2018

Forschungsfelder

Interviews und Audiovisualität
Medientheorie des Films; Film als Medientheorie
Dokumentarische Formen
Intermedialität: Kino & Theater, Film & Fotografie, Fotografie & Theater, Comics

IKKM Forschungsprojekt

Vom Umgang mit Widerständen: Interviews im Dokumentarfilm

In diesem Projekt geht es um Interviews und Dokumentarfilme: Interviewanfragen, die auf Ablehnung stoßen; Interviews, die nicht so laufen wie erwartet; konfliktreiche, schwierige, aber auch unberechenbare Interviews und die Dokumentationen, die auf deren Basis entstanden sind. Die einfache Prämisse des Projekts lautet, dass ein schwieriges und konfliktreiches Interview instruktiver sein kann als Interviews, die nach Plan verlaufen, denn planmäßig verlaufende Interviews gibt es viele.

Das Interview ist seit langer Zeit, sowohl im akademischen als auch im journalistischen Feld, eine viel diskutierte Praxis. Jedoch sind die meisten der Publikationen zu diesem Thema Lehrbücher, die optimale Vorgehensweisen vorschlagen und gute Ratschläge anbieten.

Auch wenn diese Bücher hervorheben, dass in der Vorbereitung eines Interviews oder in der Interviewsituation vieles schief gehen kann, so folgen sie dennoch der Idee, dass Interviews untersucht werden sollen, um sie zu optimieren: bessere Vorbereitung, bessere Fragen, besserer Ablauf, mehr Informationen, weniger Schwierigkeiten. Das Interview soll möglichst reibungslos verlaufen und zu einem verwertbaren Ergebnis führen.

Das hier vorgestellte Projekt geht hingegen nicht von dem Konzept eines autopoietischen oder autodynamischen Interviews aus. Stattdessen werden Konflikte, die in der Vorbereitung, Inszenierung und Durchführung des Interviews auftreten, als Momente betrachtet, in denen sich das Interview als Form und als Regelwerk manifestiert. Offensichtlich sind die besten Materialien, um diese Momente zu untersuchen, audiovisuelle Aufnahmen von Interviewsituationen, entweder in der Form von Filmmaterial oder als Dokumentarfilm.

Von Maximilian Schells Marlene (1984) ) bis zu David Lettermans Late Show (1993-2015) untersucht das Projekt eine Reihe von Interviews, die unter schwierigen Bedingungen geführt wurden (wenn sie überhaupt geführt wurden), um mehr über die Parameter der Interviewführung, die nicht-dialogischen Elemente der Interviewsituation, den Aufbau, die Protokolle, die Dramaturgie und andere Aspekte einer facettenreichend Medienform zu erfahren.

Jüngste Publikationen

„Die Attraktion des Apparativen“ (ed. wth Volker Wortmann; Berlin 2018; forthcoming)

„Backstage: Konstellationen von Theater und Kino“ (Berlin: Kadmos 2014)

„Die andere Szene: Theaterarbeit und Theaterproben im Dokumentarfilm“ (ed.; Berlin: Theater der Zeit 2014)

„Six Feet Under“ (Berlin, Zürich: diaphanes 2013)

„Opening Sequence, Standard Operation“. In: Brianne Cohen, Alexander Streitberger (eds.), The Photofilmic. Entangled Images in Contemporary Art and Visual Culture. Leuven University Press 2016

„Die Medialität des Hauses im Horrorfilm“. In: Heiko Christians, Georg Mein (eds.), In Da House. Das Haus und seine Vorstellung in den Künsten und Wissenschaften. München: Wilhelm Fink 2016.

„Der Reisende im Reich der Zeichen“. Deutschlandfunk, Sendung Essay und Diskurs, 08. Januar 2017. Skript unter: http://www.deutschlandfunk.de/japan-projektionen-1-3-der-reisende-im-reich-der-zeichen.1184.de.html?dram:article_id=374877

„Architektur / Raumgestaltung“. In: Malte Hagener, Volker Pantenburg (eds.), Handbuch Filmanalyse. Berlin: Springer VS 2017.

Rezensionen (Film, Comics, Kunstausstellungen) : Der Freitag, Texte zur Kunst, perlentaucher.de