IKKM Forschungsprojekt
Dublieren oder Diffundieren: Kunst und die Mobilität der Bilder, ca.2005 (To Double or Diffuse: Art and the Mobility of Images, ca. 2005)
Dublieren oder Diffundieren: Kunst und die Mobilität der Bilder, ca.2005 (To Double or Diffuse: Art and the Mobility of Images, ca. 2005) Dieses Projekt fragt danach, wie die Logik des Verdichtens/Streuens in eine Kunst- richtung der ersten Hälfte der 2000er Jahre hineinwirkt, bei welcher der Verlust an Bildauflösung in einer positiven Wechselbeziehung zum Gewinn an Bildmobilität steht. Diese Kunst ist formal durch die Trope des verschwommenen, sich verschlech- ternden Bildes gekennzeichnet und ahmt häufig das bewegte Bild nach. Hier funktio- niert die „Unschärfe“ also ganz spezifisch als eine Inschrift der Geschwindigkeit und Schnelligkeit, mit der aufgezeichnete Bilder reproduziert und verteilt werden können, der Mobilität und der generativen Logik, die sie innehaben. Diese Korrelation liegt im Kern dessen, was Hito Steyerl sinnträchtig als „schlechtes Bild“ (poor image) bezeich- nete und das sie als eine „Kopie in Bewegung“ (copy in motion) beschrieb, bei der jede Beschleunigung zu einer Verschlechterung führt (2012). Primäres Ziel des Projektes ist es zu analysieren, wie die Logik der Verdichtung und Streuung in ausgewählte Kunstwerke mit „schlechten“ Bildern hineinwirkt, um zu einer historisch verorteten Konzeptualisierung eben dieser Logik beizutragen und um im Gegenzug zu einem neuartigen und nuancierten Verständnis der bestimmenden Operationen zu kommen, die in einer Kunstform der frühen 2000er Jahren zur Wirkung gelangen. Da ich diese Kunst im Hinblick auf die Erforschung von medial instanziierten Mustern der Logik von Verdichtung/Streuung– für besonders aufschlussreich halte, verfolgt das Projekt weiterhin die Zielsetzung, theoretische Modellierungsmuster zu entwickeln, die all- gemein zur aktuellen Kunst– und Medientheorie beitragen.