Das IKKM hat sich während der ersten Phase im Rahmen seines Forschungs- und
Veranstaltungsprogramms die Aufgabe gestellt, die Beziehungen zwischen Menschen
und Dingen unter hochtechnischen Bedingungen zu erforschen. Diese Aufgabe
war auch nach 2014 das Leitthema der Forschung. Sie wurde indes in ihrer Fokussierung aufgrund der Ergebnisse der ersten
Arbeitsphase fortentwickelt. In der ersten Förderphase wurde der Ansatz der
»Agency«-Theorie, wie er in der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT), den Science &
Technology Studies (STS) und der Kunstanthropologie aufgebracht wurde, im
Rahmen von Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie neu situiert und befragt.
Das zweite Forschungsprogramm schaltete unter dem Begriff der Operativen Ontologien von Relationen auf Operationen um. Dieser Begriff erscheint zunächst als widersprüchlich, denn im Rahmen des klassischen Ontologie-Verständnisses (das unter Sein ein unveränderliches Wesen versteht) kann er nur als Contradictio in Adjecto erscheinen, insofern ein operationales Denken (wie die Systemtheorie z. B.) sich in aller Regel als anti-ontologisches Denken versteht. Sieht man von aktuellen Tendenzen ab, zu einer vorkritischen Metaphysik zurückzukehren, teilt die medien- und kulturwissenschaftliche Forschung größtenteils Cassirers ontologiekritische Formulierung, dass die Wissenschaft von Substanz- auf Relationsbegriffe umgestellt hat. Andererseits entspricht dieser Begriff jedoch dem Stand gegenwärtiger posthumanistischer und posteurozentrischer Kulturtheorien und Anthropologien, die sich als »vergleichende Ontographie« verstehen, die die »différents modes d’existence«, die »ontologischen Regime« bzw. »Dispositionen des Seins« verzeichnen (Haudricourt, Viveiros de Castro, Descola, Latour im Anschluss an Souriau). Im Rückgriff auf diesen state of the art barg der paradoxale Charakter des Begriffs der operativen Ontologie gerade das Potential, die Frage nach der medientechnischen Verfasstheit der Beziehung zwischen Menschen und Dingen im Hinblick auf die erkannten Forschungsdesiderate in neuer Weise fruchtbar zu machen.
Das zweite Forschungsprogramm schaltete unter dem Begriff der Operativen Ontologien von Relationen auf Operationen um. Dieser Begriff erscheint zunächst als widersprüchlich, denn im Rahmen des klassischen Ontologie-Verständnisses (das unter Sein ein unveränderliches Wesen versteht) kann er nur als Contradictio in Adjecto erscheinen, insofern ein operationales Denken (wie die Systemtheorie z. B.) sich in aller Regel als anti-ontologisches Denken versteht. Sieht man von aktuellen Tendenzen ab, zu einer vorkritischen Metaphysik zurückzukehren, teilt die medien- und kulturwissenschaftliche Forschung größtenteils Cassirers ontologiekritische Formulierung, dass die Wissenschaft von Substanz- auf Relationsbegriffe umgestellt hat. Andererseits entspricht dieser Begriff jedoch dem Stand gegenwärtiger posthumanistischer und posteurozentrischer Kulturtheorien und Anthropologien, die sich als »vergleichende Ontographie« verstehen, die die »différents modes d’existence«, die »ontologischen Regime« bzw. »Dispositionen des Seins« verzeichnen (Haudricourt, Viveiros de Castro, Descola, Latour im Anschluss an Souriau). Im Rückgriff auf diesen state of the art barg der paradoxale Charakter des Begriffs der operativen Ontologie gerade das Potential, die Frage nach der medientechnischen Verfasstheit der Beziehung zwischen Menschen und Dingen im Hinblick auf die erkannten Forschungsdesiderate in neuer Weise fruchtbar zu machen.
Jahresthemen
I. Öffnen und Schließen
– 2. Erscheinen/Verschwinden (2015/16)
II. Koppeln und Ablösen
– 3. Verdichten/Streuen (2016/17)
– 4. Zeigen/Verursachen (2017/18)
III. Wiederholen und Reflektieren